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LibreELEC auf dem Raspberry Pi 4 B - Alleskönner?

Geschrieben amgeschrieben von Dennis, zuletzt aktualisiert am RSS Feed
Als Erweiterung zu Stefans Tests mit dem Raspberry Pi 4 B * (Raspberry Pi 4 mit 4 GB Ram als kleines und schnelles NAS + Pi-hole als Werbeblocker für das ganze Netzwerk mit einem Raspberry Pi 4) schaue ich mir heute den Pi 4 als Mediaplayer mit LibreELEC an.

LibreELEC auf dem Raspberry Pi 4 B - Alleskönner?

Die Hardware des Raspberry Pi 4 B * wurde gegenüber seinem erst einem Jahr alten Vorgänger, dem Raspberry Pi 3 B+ *, deutlich verbessert. So wurde ein schnellerer Prozessor, deutlich schnellerer Arbeitsspeicher, sowie eine iGPU verbaut die endlich auch HEVC Material in Hardware wiedergeben kann.

Wir haben uns daher die neueste Version von LibreELEC, die auf dem Raspberry Pi 4 B * läuft, geschnappt und geschaut ob der neue Pi das halten kann was die technischen Daten versprechen.





Verwendete Hardware


Übersicht der hier im Test verwendeten Hardware:



Alle Teile hat Stefan auch für seinen Test "Raspberry Pi 4 mit 4 GB RAM als kleines und schnelles NAS" benutzt und dort ausführlich beschrieben, daher gehe ich hier nicht näher auf die verwendeten Teile ein. Alle Infos findet ihr in Stefans Test.


Installation LibreELEC


Als erstes muss LibreELEC auf der SD-Karte installiert werden. Dazu laden wir uns als erstes das aktuelle LibreELEC-Image für den Raspberry Pi 4 B * runter.

Das zur Zeit aktuellste Image von LibreELEC für den Raspberry Pi 4 hat die Version 9.1.002 ALPHA und basiert auf Kodi 18.3 (Leia). Download: https://libreelec.tv/raspberry-pi-4/

Um das Image auf die SD-Karte zu schreiben nutze ich den LibreELEC USB-SD Creator (Download). Dieser ist für alle gängigen Betriebssysteme verfügbar und selbsterklärend in der Anwendung. Einfach Image und zu beschreibenden Datenträger auswählen, auf "schreiben" klicken und warten bis die SD-Karte komplett beschrieben ist.

Nun einfach die SD-Karte in den Raspberry Pi 4 B * stecken und alle Kabel anschließen. Daraufhin startet der Pi und man durchläuft die Installationsroutine von LibreELEC.



Ausgabe Video


Der Raspberry Pi 4 B * hat 2 Micro-HDMI (Vers. 2.0) Ausgänge die bei einzelner Nutzung eine maximale Auflösung von 4K@60Hz ermöglichen. Bei 2 Unterschiedlichen 4k-Monitoren konnte ich unter LibreELEC allerdings nur maximal 4K@30Hz einstellen.

Als Erstes habe ich geschaut wie sich der Raspberry Pi 4 B * mit unseren Testvideos schlägt. Hier ist auch Material dabei das im Alltag eigentlich nicht vorkommt, dazu verliere ich später noch ein paar Worte.

H.264-Material in 1080p spielt der Raspberry Pi 4 B * problemlos ab, bei 4K Material mit dem selben Codec stößt der Pi aber schon an seine ersten Grenzen. Eine ruckelfreie Wiedergabe ist hier nicht mehr möglich.

HEVC-Material wird, wie Eingangs erwähnt, ja in Hardware decodiert, dadurch lassen sich alle Videos bis zu 4k mit 30Hz problemlos abspielen. Aber auch hier hat der Raspberry Pi 4 B * grenzen, HEVC-Material mit 60 Bildern pro Sekunde lässt sich nicht ruckelfrei wiedergeben.

Klingt jetzt erstmal ein wenig ernüchternd, jedoch wird man im Alltag 4K Material immer nur mit dem Codec HEVC finden. Damit kann man auf die Wiedergabe von h.264-Material in 4K getrost verzichten.

4K Material mit einer Bildwiederholfrequenz von mehr als 30Hz gibt es zwar, ist jedoch extrem selten, sodass auch diese Einschränkung kein echter Grund ist nicht auf den Raspberry Pi 4 B * als Mediaplayer zu setzen.



Ausgabe Audio


Der Ton wird über den Micro-HDMI-Port ausgegeben, welcher bis zu 7.1 Kanäle unterstützt. Leider kann der Raspberry Pi 4 B * keine HD-Tonspuren abspielen, hier wird lediglich der DTS-Core wiedergeben.





Steuerung


Gesteuert werden kann der Raspberry Pi 4 B * mit LibreELEC entweder über eine kleine Funk- bzw. Bluetoothtastatur oder über das integrierte Pulse Eight HDMI-CEC. Sofern euer Fernseher letzteres unterstützt, könnt ihr LibreELEC mit eurer TV-Fernbedienung steuern.

Ein Start des Raspberry Pi aus dem Standby ist per HDMI-CEC leider nicht möglich. Dafür muss man noch immer den Strom vom Pi trennen und ihn dann wieder herstellen (z.B. komfortabel durch eine Funksteckdose). Alternativ könnt ihr den Raspberry Pi 4 B * auch immer an lassen, müsst dann aber mit dem dauerhaften Stromverbrauch leben. Einstellen könnt ihr das in LibreELEC in den Peripherieeinstellungen.



Energieverbrauch


Mit ca. 4 - 5 Watt bei der Wiedergabe von Videofiles läuft der Raspberry Pi 4 B * in einem sehr niedrigen Bereich. Schickt man das Gerät in den Standby verbraucht es so gut wie gar keinen Strom mehr.

Hier eine kleine Übersicht des Energieverbrauchs, gemessen mit unserem Strommessgerät, dem Voltcraft Energy-Logger 4000 *:


















Stromverbrauch im Zustand[Watt]
LibreELEC Menu - Idle4,9
Standby0
Stromverbrauch bei Videowiedergabe[Watt]
1080p BBB - h.2644
1080p Birds - h.2644,1
4K TCEFS - h.2644,8
4K WTTS - h.2644,8
1080p Sintel - HEVC 8bit3,7
4k Sintel - HEVC 8bit3,8
4k Tears of Steel - HEVC 8bit4
4k TCL - HEVC 8bit - 24fps4,3
4K Dubai - HEVC 10bit - 24fps4,5
4K Iceland - HEVC 10bit - 30fps4,5
4K 7 Wonders - HEVC 10bit - 60fps4,5
4K LG Chess - HEVC 10bit - 60fps4,5




Einkaufsliste


















ArtikelPreis
Raspberry Pi 4 B * - 4 GBca. 58,00 EUR
Alternativ: Raspberry Pi 4 B * - 2 GBca. 46,00 EUR
SD-Karte
SanDisk Ultra 32 GB microSDHC Speicherkarte *ca. 10,00 EUR
Alternativ: SanDisk Ultra 64 GB microSDHC Speicherkarte *ca. 13,00 EUR
Netzteil
UGREEN 18W USB-Netzteil *ca. 10,00 EUR
Kabel
1m USB-C Kabel auf USB Typ A * (für Netzteil)ca. 7,50 EUR
2m HDMI 2.0 zu micro HDMI Kabel (Videokabel)ca. 7,00 EUR
Kühlkörper
Aukru Kühlkörperset *ca. 4,00 EUR
Gehäuse
GeeekPi Acryl Gehäuse für Raspberry Pi 4 *ca. 10,00 EUR



Fazit


Wenn der Raspberry Pi 4 B * auch kein Alleskönner ist, macht er seine Sache doch sehr gut und das zu einem hervorragenden Preis. Kann man auf die Wiedergabe von HEVC-4K-Material mit 60Hz und die Wiedergabe von HD-Tonspuren verzichten, ist der Raspberry Pi 4 B * wunderbar als Mediaplayer mit LibreELEC geeignet.

Ich kann mir das Gerät, aufgrund der fehlenden HD-Ton Unterstützung, zwar nicht als Mediaplayer in meiner Heimkinokette vorstellen, als Player im Schlaf-, Gäste- oder Kinderzimmer hingegen sehr gut!

Schreibt gerne in die Kommentare wie euch der Raspberry Pi 4 B * als Mediaplayer mit LibreELEC gefällt.



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VG-Wort

Kommentare (23)

Kommentar
Paul
Geschrieben am02.02.2021
Nach all den Jahren des bastelns, finde ich Plex auf dem Synology so viel besser. Ich finde keine gefallen mehr an den OpenSource Lösungen. Die sind immer so weit hinterher. Und ein Ras Pi mit 4k und HDR hat auch schon seine Herausforderung dann im Menü. wenn alles gleichzeitig läuft.

Auch bin ich mittlerweile auf die Apple TV 4k umgestiegene.
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Eric
Geschrieben am28.12.2020
Hallo,
habt ihr auch versucht, Kodi in einem Docker-Container auf dem Raspberry zum Laufen zubekommen? Ich scheitere gerade daran.
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Gorcon
Geschrieben am11.12.2020
Bluetooth bekommt man aber nicht mehr aktiviert, von daher wie will man da eine BT Tastatur oder FB mit BT nutzen?!
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Marco
Geschrieben am01.11.2020
Hallo Thomas,
danke für den Tipp mit Kodi 19 und Atmos. War kurz davor mir neue HW zu kaufen. :)
Jetzt wird das Update ein wenig günstige :)
VG
Marco
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Thomas
Geschrieben am23.10.2020
Der Pi4 Hardware unterstützt doch HD-Tonformate als passthrough!
Es fehle nur die Software unterstützung!
Mit Libreelec Matrix Testbuilds mizt KODI 19 geht es schon! DTS-HD, True HD und sogar Atmos!
Ist halt alles noch pre-beta - also alpha - aber funktioniert gut.
Einige Plugins funktionieren noch nicht wegen migration von Python 2 auf 3.

Seitdem ist der Pi als Mediaplayer richtig interessant geworden für mich und im Wohnzimmer, das neben dem TV am meisten genutze Gerät!
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Stefan (Team)
Geschrieben am19.10.2020
Ja Avatar ist der beste 3D Film den ich kenne. Damals hatte ich bei dem Film den "Aha" Effekt bei 3D :)
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Stephan Götz
Geschrieben am19.10.2020
Für mich ist 3D halt nach wie vor ein Kriterium, da ich ein Heimkino besitze: 4K-Projektor, 21:9 Leinwand. Auf einer großen Projektionsfläche macht 3D halt immer noch Spaß! Außerdem gibt es eine handvoll Filme (wie z.B. Avatar), die in 3D um Längen besser wirken als in 2D.
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Stefan (Team)
Geschrieben am16.10.2020
Oh da bist Du aber ein Einzelfall glaube ich. Habe auch meine 3D-Video Sammlung abgeschafft mittlerweile das hat sich irgendwie nicht durchgesetzt.
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Stephan Götz
Geschrieben am16.10.2020
Im Unterschied zum Pi3 kann der Pi4 leider keine 3D-Videas mehr wiedergeben. Für mich hat sich die Anschaffung des Pi4 absolut nicht gelohnt, bin wieder zurück auf den Pi3.
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Stefan (Team)
Geschrieben am20.04.2020
Für das Transkodieren in Echtzeit hat der Raspberry Pi 4 auf jeden Fall nicht genügend Leistung. Wenn Du diese Dateien einfach nur per Netzwerk übertragen möchtest, sollte das aber gehen.
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watto
Geschrieben am19.04.2020
Kann man mit auch 3D Filme in 1080p 120Hz wiedergeben (diverse DLP Beamer akzeptieren nur dieses 3D Video Format)
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Dennis (Team)
Geschrieben am22.02.2020
Hi,

Ich bin begeistert von der Nvidia Shield *, die habe ich mittlerweile überall im Haushalt und auch bei der Verwandtschaft laufen die Kisten einwandfrei.

Du musst da auch nicht die Neueste kaufen, eine von den Älteren reicht vollkommen für alles.

Alternative geht auch immer ein Mini PC, guck einfach mal in unseren Mini-PC-Bereich was dir zusagt.
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Marco
Geschrieben am22.02.2020
Hallo Dennis!
Hast Du denn einen Vorschlag für einen Media-Player, der auch HD-Tonformate ausgeben kann?
Meine Medien liegen auf einem NTFS-Laufwerk.
Sobald z.B. Atmos als Tonspur dabei ist wird die Datei ohne Sound wiedergegeben.
Früher konnte das mein BluRay-Player. Seit dem letzten Systemupdate ist diese Funktion vom Hersteller "gestrichen" worden.
Gruß
Marco
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Dennis (Team)
Geschrieben am26.01.2020
Hi Cookie,

ja, bezieht sich nur auf 4k-Material. 1080p ist kein Problem.

Gruß
Dennis
Kommentar
cookie
Geschrieben am26.01.2020
"...HEVC-Material mit 60 Bildern pro Sekunde lässt sich nicht ruckelfrei wiedergeben."

Ist das nur auf 4k bezogen? Sprich er könnte HEVC-Material in 1080p ruckelfrei wiedergeben?

Gruß
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Dennis (Team)
Geschrieben am07.01.2020
@Alex
Kenne den nicht, aber das grobe Überfliegen hat mir jetzt keinen Mehrwert für die Verwendung mit LibreELEC aufgezeigt.

Das einzige was hier ja fehlt sind die HD-Tonspuren und da kann der auch nich helfen. Oder habe ich was übersehen?

Gruß
Dennis
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Alex
Geschrieben am05.01.2020
Wäre ein Hifiberry nicht das fehlende Stück in der Kette?
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Sascha
Geschrieben am02.12.2019
"Klingt jetzt erstmal ein wenig ernüchternd, jedoch wird man im Alltag 4K Material immer nur mit dem Codec HEVC finden. Damit kann man auf die Wiedergabe von h.264-Material in 4K getrost verzichten."

Also bei mir liegt "im Alltag" leider das 4K Material aus der DSLM (Canon EOS) nur in H.264 vor, insofern ist das durchaus kein Punkt, auf den man einfach so "verzichten kann"...
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Emsbürener
Geschrieben am05.11.2019
Hi,

nach dem Update auf die neueste Version von Libreelec und anschliesenden Firmware-Update (Verfügbar unter Libreelec), geht der Ruhezustand nicht mehr. Vorher funktionoerte das, Lüfter war dann aus, LED vom Netz-Anschluss aus. Gibt es da nen Tipp, wo man das unter Libreelec wieder aktivieren kann?
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Dennis (Team)
Geschrieben am14.09.2019
@Hans
Das hast du richtig gelesen, ist aber leider falsch. Da bin ich irgendwie durcheinander gekommen.

Ich habe den Absatz entsprechend abgeändert.

Gruß
Dennis
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Hans
Geschrieben am23.08.2019
Hat der Raspberry Pi 4 jetzt einen echten Standby oder lese ich den Artikel nur falsch?
Kommentar
Dennis (Team)
Geschrieben am22.08.2019
Hi Sebastian,

Das ist nichts aufregendes, ein ganzer Artikel lohnt da nicht. ;)

Gruß
Dennis
Kommentar
Sebastian
Geschrieben am21.08.2019
Würdest du uns deine Heimkinokette in einem weiteren Artikel mal vorstellen?

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