ASRock N100DC-ITX Test - Mini-ITX Mainboard mit Intel N100 Prozessor


Mit dem ASRock N100DC-ITX testen wir den lang erwarteten Nachfolger des sehr erfolgreichen und bei uns häufig empfohlenen ASRock J5040-ITX Mini-ITX Mainboards. Letzteres ist bereits über 3 Jahre am Markt und setzt noch auf Intels "Gemini-Lake" Architektur welche auf den in die Jahre gekommenen Intel Atom CPU-Design basiert.

Auf dem ASRock N100DC-ITX verlötet ASRock nun mit dem Intel Processor N100 einen aktuellen Prozessor der Anfang 2023 von Intel vorgestellt worden ist. Der Intel Processor N100 nutzt 4 "Alder-Lake" Effizienz-Kerne, die auch in Intels größeren Intel Core i Prozessoren verwendet werden.
Neu ist die DC-Energieversorgung des Mainboards, die nochmal etwas effizienter sein sollte als die zuvor genutzte 24-Pin ATX Versorgung mit einem normalen ATX-Netzteil. Das ASRock N100DC-ITX wird von einem externen 19V Netzteil, welches nicht im Lieferumfang enthalten ist, mit Energie versorgt.


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Eigenschaft | Wert | Bemerkungen |
Prozessor | Intel Processor N100 | 4c4T, E-Kerne |
Kerne | 4 | |
Hyperthreading | ![]() |
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Takt | 1,8GHz | |
Turbotakt (Einkern) | 3,4GHz | |
Turbotakt (Mehrkern) | 3,2GHz | |
Cache | 10MB | L2: 4MB, L3: 6MB |
Speicherchannels | 1 | |
ECC-Support | ![]() |
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iGPU | Intel UHD Graphics | |
iGPU - Ausführungseinheiten | 24 | |
iGPU - Shader | 192 | |
iGPU - Takt (Basis) | 0,75MHz | |
iGPU - Rechenleistung | 0,3TFLOPS | |
TDP | 6W | TDP UP 10 W |
Architektur | Alder Lake N | |
Sockel | BGA | |
Fertigung | 10nm |
Während viele Fertig-NAS Systeme leider häufig auf uralte Hardware setzen, ist der Intel Processor N100 sehr aktuell. Gegenüber dem Vorgänger, dem Intel Pentium J5040, steht im CPU-Vergleich ein dickes Leistungsplus von bis zu 45% auf dem Papier.
Dem Anwender stehen trotzdem wieder nur 4 CPU-Kerne ohne Intels Hyperthreading Technologie zur Verfügung, so dass man nicht allzu viele Reserven hat wenn zum Beispiel Virtualisierungssoftware genutzt werden soll. Immerhin wird nun Intels AVX/AVX 2 Befehlssatz unterstützt, der den Intel Atom Prozessoren in der Vergangenheit lange verweigert wurde.
Die vier E-Kerne sind in etwa vergleichbar mit zwei P-Kernen die niedrig getaktet werden. Als Vergleich fällt mir da der ebenfalls aktuelle Intel Celeron G6900 Zweikern-Prozessor ein. Seine zwei P-Kerne kommen im CPU-Vergleich etwa auf die gleiche Leistung wie die vier CPU-Kerne des Intel Processor N100. Dabei dürfte der Intel Processor N100 allerdings effizienter arbeiten.
Deutlich vergrößert hat Intel den Cache des Prozessors. Der Intel Processor N100 besitzt 4 MB L2-Cache sowie 6 MB L3-Cache. Der Intel Pentium J5040 musste noch mit 4 MB L3-Cache auskommen. Statt PCIe 2.0 mit nur 6 Leitungen kommt nun der neuere PCIe 3.0 Standard mit 9 Leitungen zum Einsatz. Damit verdreifacht sich die PCIe-Bandbreite des Prozessors.
Intel spezifiziert den Prozessor mit einer TDP von 6 Watt. Auf dem ASRock N100DC-ITX kann der Prozessor allerdings dauerhaft 10 Watt an Energie aufnehmen. Auch nach einem 30 minütigen Cinebench R23 Mehrkern-Durchlauf liegt die Energieaufnahme bei 10 Watt.

Auch die integrierte Grafik hat einen Sprung nach vorne gemacht. Sie verfügt nun über 50% mehr Ausführungseinheiten und unterstützt den freien AV1-Videocodec. Dieser wird neben YouTube seit Anfang des Jahres auch bereits von der Medienstreamingsoftware Plex unterstützt.


Mainboard & Anschlüsse | ![]() |
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Eigenschaft | Wert | Bemerkungen |
Mainboard | ASRock N100DC-ITX | |
Chipsatz | kein eigener | |
DDR4-Slots | 1 | |
max. Speicherspezifikation | DDR4-3200 | |
max. Speicherkapazität | 32GB | |
ECC-Support | ![]() |
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PCI-E 3.0 x4 | 1 | nur mit PCIe 3.0 x2 angebunden |
SATA (6Gbit/s) | 2 | |
M.2 Slot WiFi (2230 Key-E) | 1 | |
LAN (1 Gbit/s) | 1 | Realtek RTL8111H |
W-LAN | über M.2 Slot Key-E nachrüstbar | |
USB 2 (0.5 GBit/s) an I/O-Blende | 4 | |
USB 2 (0.5 GBit/s) als Header | 4 | 2 interner Header |
USB 3.0 (5 GBit/s) an I/O-Blende | 2 | |
USB 3.0 (5 GBit/s) als Header | 2 | 1 interner Header |
HDMI 2.0 | 1 | HDMI 2.1 mit HDCP 2.2, max 4K @ 60Hz |
VGA | 1 | |
Audio | 1 | Realtek ALC897 7.1 |
FAN-Header | 2 | 3/4-Pin |
Formfaktor | Mini-ITX |
Neu ist neben der DC-Energieversorgung nun auch ein 80 mm langer M.2 Slot (2280) auf dem Mainboard. Angebunden ist dieser über zwei PCIe 3.0 Leitungen, was die SSD-Leistung auf ca. 1,8 GB/s limitiert. Das sollte für ein kleines System wie einen HTPC oder ein NAS noch mehr als ausreichend sein und nicht zum Flaschenhals werden.
Über den PCIe 3.0x2 Slot können Erweiterungskarten wie z.B. eine 2,5 GBit/s PCIe x1 Netzwerkkarte (Realtek 8125B) oder eine 4-Port SATA PCIe 3.0x1 Erweiterungskarte installiert werden. Die Bandbreite des PCIe Slots liegt nun ebenfalls bei netto 1,8 GB/s, so dass auch größere Erweiterungskarten in der Leistung nicht limitiert werden.

Anstelle der zwei DDR4 SO-Dimm Slots des Vorgängers ASRock J5040-ITX muss man nun leider mit nur einem Arbeitsspeichermodul zurecht kommen. Das ist auf der einen Seite aufgrund des neuen 1 Kanal Speicherinterfaces des Intel Processor N100 verständlich, auf der anderen klar eine Verschlechterung gegenüber dem Vorgänger.
Die automatische Fehlerkorrektur ECC wird wie beim Vorgänger nicht unterstützt. In privaten Eigenbau-Systemen bin ich davon aber sowieso kein Freund mehr, da ich in der Vergangenheit damit nur Probleme hatte und die funktionierende ECC-Fähigkeit auch gar nicht zuverlässig geprüft werden kann. ECC macht Sinn in Firmenumgebungen, wo bei einem System alle Komponenten von einem Hersteller kommen bzw. für ECC zertifiziert und getestet wurden.
Moderne Dateisysteme wie Btrfs (Linux), ZFS (FreeBSD) oder NTFS/ReFS (Windows) haben alle automatische Fehlerkorrektursysteme. Diese können vielleicht nicht alle Fehler abfangen aber zumindest konnte ich in den letzten 10 Jahren keine einzige korrupte Datei auf meinem NAS ohne ECC feststellen. Die ECC-Thematik wird seit Ewigkeiten sehr stark diskutiert und wenn ihr in eurem System die ECC-Fehlerkorrektur haben möchtet, dann ist das natürlich eure Sache.
Die Speicherbandbreite eines DDR4-3200 Moduls sinkt auf 25,6 GB/s, während der Intel Pentium J5040 im Dual-Channel Modus auf 38,4 GB/s kam. Da mittlerweile größere Module mit 16 GB Kapazität nur ca. 30 Euro kosten und sogar 32 GB Module mit ca. 57 Euro noch günstiger sind, ist das aber verkraftbar und sollte auch wieder dem Energieverbrauch positiv zuträglich sein.
Im Test verwende ich ein Crucial DDR4-3200, 16GB (CT16G4DFRA32A) Modul. Wer 32 GB benötigt kann zum Crucial DDR4-3200, 32GB (CT32G4DFD832A) greifen. Beide Module erreichen DDR4-3200 mit einer Spannung von nur 1,2 V.
Crucial Module haben sich in der Vergangenheit als sehr unkompliziert erwiesen, die ASRock Mini-ITX Boards waren in der Vergangenheit mit Modulen anderer Hersteller teilweise sehr zickig und verweigerten den Betrieb.

Den Systemdatenträger werde ich im Test in den M.2 Slot des Mainboards verbauen. Ich nutze hier eine alte 250GB Samsung 960 EVO die ich noch herumliegen habe. Neue M.2 SSDs sind im Preis in den letzten Monaten sehr stark gefallen. Eine 1 TB große Samsung 970 Evo Plus liegt bei aktuell 43 Euro, für die 2 TB Variante werden nur 94 Euro fällig.
Auch noch größere Kapazitäten anderer Hersteller sind günstig zu haben, eine Crucial P3 mit 2 TB kostet aktuell 80 Euro, für die 4 TB Variante werden knapp 190 Euro fällig. Alle hier empfohlenen M.2 SSDs sind PCIe 3.0 SSDs (max. 3,5 GB/s) da sich aufgrund der Limitierung des M.2 Slots der Aufpreis auf PCIe 4.0 SSDs meiner Meinung nach nicht lohnt.

Bei den Anschlüssen hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan, aber es ist auch alles an Board was man für ein kleines System benötigt. Der HDMI 2.1 Port kann 4K @ 60 Hz und das Netzwerk ist leider immer noch auf 1 Gbit limitiert. Über den PCIe-Slot des Mainboards könnte man immerhin z.B. eine 2,5 GBit/s PCIe x1 Netzwerkkarte (Realtek 8125B) für aktuell rund 18 Euro nachrüsten.
Das Bios ist einfach aufgebaut, bietet aber alle für ein NAS notwendigen Anpassungsmöglichkeiten wie z.B. die Aktivierung von Wake-On-LAN. Der reservierte Grafikspeicher der iGPU kann auf Wunsch auf nur 32 MB heruntergeschraubt werden. Eine Aktualisierung des Bios kann nicht mehr via Internet durchgeführt werden, was mich ziemlich enttäuscht hat. Das Feature war in der Vergangenheit immer sehr angenehm.


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Eigenschaft | Wert | Bemerkungen |
AHCI & NCQ | ![]() |
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Hot-Plug | ![]() |
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unterstützte 2,5 Zoll Festplatten | 2Stück | insgesamt 2 SATA Ports |
unterstützte 3,5 Zoll Festplatten | 2Stück | insgesamt 2 SATA Ports |
Maximal zwei Festplatten lassen sich über die beiden SATA3 Ports anschließen. Die Stromversorgung (SATA-Power) erfolgt mit einem beigelegten Kabel, welches direkt auf dem Mainboard eingesteckt werden kann. Wer mehr Datenfestplatten verbauen möchte, kann wie oben geschrieben eine 4-Port SATA PCIe 3.0x1 Erweiterungskarte einbauen, sollte dabei aber auch auf eine ausreichende Energieversorgung achten.
Bei der Auswahl der Datenfestplatten sollte darauf Wert gelegt werden, dass diese möglichst für den Dauerbetrieb freigegeben sind und das CMR-Verfahren (Conventional Magnetic Recording) nutzen. Festplatten mit der SMR-Technik eigenen sich für ein NAS eher nicht und schon gar nicht für einen RAID-Verbund.
Meine Empfehlung ist zudem mit möglichst wenigen Festplatten die gewünschte NAS-Speicherkapazität zu erreichen. Das hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Ausfallwahrscheinlichkeit, sondern auch auf den Energieverbrauch und die Wärmeentwicklung in eurem NAS. Außerdem bieten mittlerweile die größeren Varianten häufig das bessere Preis-Leistungsverhältnis.
Folgende CMR-Festplatten würde ich persönlich aktuell bevorzugen:
Kapazität pro HDD | Modell | Preis / TB | Gesamtpreis |
8 TB | Toshiba N300 - 8 TB | 22 Euro | 175 Euro |
8 TB | WD Red Plus - 8 TB | 22 Euro | 177 Euro |
12 TB | Toshiba N300 - 12 TB | 19 Euro | 229 Euro |
12 TB | WD Red Plus - 12 TB | 21 Euro | 256 Euro |
14 TB | Toshiba N300 - 14 TB | 18 Euro | 250 Euro |
14 TB | WD Red Plus - 14 TB | 24 Euro | 333 Euro |
16 TB | Toshiba N300 - 16 TB | 18 Euro | 285 Euro |


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Eigenschaft | Wert | Bemerkungen |
Formfaktor | extern, 5,5x2,5mm Anschluss | 19 V laut ASRock |
Max. Leistung | 90W |
An das ASRock N100DC-ITX kann ein beliebiges 19 V Netzteil angeschlossen werden. ASRock nennt auf seiner Netzteil-Kompatibilitätsseite für das Mainboard ausschließlich 90 Watt Netzteile mit einer Spannung von 19 V. Wie auch schon in der Vergangenheit bei anderen DC-Mainboards funktionieren auch 12 V Netzteile wie das Leicke 12V 72W. Wichtig ist der 5,5x2,5mm Anschluss den das Netzteil haben muss.
Im Test nutze ich drei verschiedene Netzteile im Leistungsbereich von 72 bis 100 Watt um den Energieverbrauch zu ermitteln. Darunter ist mit dem UGREEN Nexode 100W USB-C GaN auch ein USB-C Netzteil. Damit dieses mit dem Mainboard genutzt werden kann, verwende ich ein USB-C Triggerkabel 5A/20V für DC-In 5,5x2,5mm.
Wie viel Leistung euer Netzteil haben muss, hängt neben dem Mainboard von der Anzahl der anderen Verbraucher im System ab. Hauptsächlich werden das bei den meisten wohl Datenfestplatten sein. SATA SSDs benötigen maximal ca. 2,5 Watt während klassische Festplatten meistens im Bereich von 8 bis 12 Watt pro Stück liegen. Der Anlaufstrom der Datenfestplatten sollte auch bedacht werden, auch wenn dieser nur eine sehr kurze Zeit anliegt.
Das Leicke NT03317 19V 90W ist mit 18 Euro das günstigste Netzteil im Test, mit 52 Euro bildet das UGREEN Nexode 100W USB-C GaN das obere Ende. Es ist dafür als USB-C / USB-A Netzteil sehr flexibel einsetzbar. Das benötigte USB-C Triggerkabel 5A/20V für DC-In 5,5x2,5mm für 15 Euro muss aber noch zusätzlich erworben werden, was den Gesamtpreis dieser Lösung nochmals in die Höhe treibt.
Auch wenn alle Netzteile sehr dicht zusammen liegen und nicht wirklich einen Unterschied machen, so kann das UGREEN Nexode 100W USB-C GaN sich nicht wirklich positiv absetzen. Das hat mich schon gewundert, denn es ist ein GaN-Netzteil, bei dem Galliumnitrid-Transistoren anstelle von Silizium eingesetzt werden. Galliumnitrid leitet Elektronen bis zu 1000x besser als Silizium und verringert so die Verluste bei der Wandlung von Wechselstrom zu Gleichstrom. GaN-Netzteile sind dadurch häufig kleiner und effizienter und erzeugen weniger Abwärme. Im Test konnte ich das nicht bestätigen.
Netzteil | Standby ohne MB | Standby (Win 11) | Leerlauf (Win 11) | NAS 100% CPU-Last |
Leicke 12V 72W | 0,4 W | 2,4 W | 9,4 W | 28 W |
Leicke NT03317 19V 90W | 0,4 W | 2,2 W | 10,4 W | 28,5 W |
UGREEN Nexode 100W USB-C GaN | 0,2 W | 2,8 W | 10,4 W | 28,5 W |
Für diesen Test und alle weiteren Energiemessungen habe ich das Leicke NT03317 19V 90W verwendet. Auf meinem Mainboard ist eine 250GB Samsung 960 EVO verbaut. Im Energiesparmodus von Windows 11 hat sich der Energieverbrauch nicht verändert.


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Eigenschaft | Wert | Bemerkungen |
Mini-ITX | ![]() |
Wer ein NAS mit maximal zwei 3,5 Zoll Datenfestplatten plant, für den könnte das Sharkoon QB One ein echter Preis-Leistungssieger sein. Es bietet Platz für ein Mini-ITX Mainboard, eine 1 oder 2-Slot PCIe-Erweiterungskarte sowie zwei 3,5 Zoll Festplatten, die von einem bereits im Lieferumfang enthaltenen 120 mm Lüfter gekühlt werden. Maximal bietet die Oberseite Platz für zwei 120 oder 140 mm Lüfter.
An der Rückseite ist Platz für einen ausblasenden 80 mm Lüfter oder eine weitere 2,5 Zoll Festplatte oder SSD. Das Gehäuse ist kein typisches NAS-Gehäuse, ist mit knapp 50 Euro aber relativ günstig für ein geeignetes Mini-ITX Gehäuse.

Für ein NAS mit bis zu 5 Datenfestplatten ist aktuell das Jonsbo N2 meine erste Wahl. Das kleine NAS-Gehäuse ist in schwarz und weiß erhältlich und bietet 5 Festplatten (2,5 und 3,5 Zoll) Platz. Die Datenfestplatten sind in dem Gehäuse einfach von vorne zu erreichen, so wie man es auch von Fertig-NAS Systemen oder Servern kennt.
Das Jonsbo N2 ist mit rund 150 Euro zwar wirklich nicht billig, bietet aber eine hervorragende Herstellungsqualität und kühlt die Festplatten mit einem bereits installiertem 120 mm Lüfter. Die Kühlung der Datenfestplatten ist in einem NAS besonders wichtig, damit diese möglichst lange halten. Für dieses Setup mit dem ASRock N100DC-ITX uninteressant aber es sei erwähnt: das Jonsbo N2 kann ein SFX-Netzteil mit einer maximalen Länge von 150 mm aufnehmen.



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Eigenschaft | Wert | Bemerkungen |
OpenMediaVault 6 | ![]() |
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TrueNAS CORE 12 | ![]() |
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Unraid 6 | ![]() |
Aktuell gibt es eine große Auswahl an tollen NAS-Betriebssystemen. Neben OpenMediaVault (Debian Linux), TrueNAS (FreeBSD) gibt es zudem auch Unraid. Während OpenMediaVault und TrueNAS kostenlos erhältlich sind, kostet Unraid einmalig zwischen 59 und 129 USD, je nachdem wie viele Datenfestplatten ihr später verwenden möchtet. Dafür ist Unraid sehr einfach in Betrieb zu nehmen.
Verwaltet werden die NAS-Betriebssysteme alle hauptsächlich über den Webbrowser. Ich habe im Test OpenMediaVault in der Version 6.7.1 verwendet, habe euch aber von anderen NAS-Systemen zusätzlich einen Screenshot des Dashboards mit in diesen Test gepackt, damit Neulinge eine Vorstellung der Oberflächen bekommen.
Überblick über die NAS-Betriebssysteme
OpenMediaVault | Unraid | TrueNAS Core | |
Basis | Debian Linux | Linux / Syslinux | FreeBSD |
Lizenz | Kostenlos | ab 59 USD | Kostenlos |
Schwierigkeit | Anfänger | Anfänger | Fortgeschritten |
Std. Dateisystem | ext4 | XFS, Btrfs | ZFS |
Raid Modi | 0,1,5,6,10, ZFS-Pool | Data Array mit 0-2 Paritäten | ZFS-Pool mit 0-3 Paritäten |
Standby / WOL | Ja | Ja | Nein |
Verschlüsselung | LUKS | LUKS | AES / CCM |
ARM-Unterstützung | Ja | Nein | Nein |
Wir haben zu OpenMediaVault und Unraid ausführliche Anleitungen erstellt, in denen ihr Schritt-für-Schritt nachvollziehen könnt wie man das jeweilige NAS-Betriebssystem installiert und verwaltet. Unraid wird übrigens nicht wirklich installiert, sondern auf einen USB-Stick kopiert an dem auch die Lizenz hängt. Aus diesem Grund nutze ich in diesem Test auch OpenMediaVault, welches ich auf einer M.2 SSD installiert habe.


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Eigenschaft | Wert | Bemerkungen |
Max. Lesen via SMB/NFS | 114MB/s | |
Max. Schreiben via SMB/NFS | 114MB/s | |
Max. Lesen via FTP | 114MB/s | |
Max. Schreiben via FTP | 114MB/s | |
Max. CPU Last SMB-Lesen | 10% | |
Max. CPU Last SMB-Schreiben | 10% | |
Arbeitsspeicher - Lesen | 23.254MB/s | |
Arbeitsspeicher - Schreiben | 23.163MB/s | |
Arbeitsspeicher - Kopieren | 21.760MB/s | |
Sysbench CPU - 20k Prime | 10s |
Damit ich möglichst viele Komponenten mit bekannter Software benchmarken konnte, habe ich zunächst Windows 11 installiert. Neben den theoretischen Benchmarks habe ich mir aber natürlich auch angeschaut wie sich das System in der Praxis schlägt, denn nicht immer sind Benchmarkwerte für die Praxis ausschlaggebend. Ein gutes Beispiel sind PCIe 4.0 und PCIe 5.0 M.2 SSDs die ihre doppelte bis dreifache Leistung gegenüber günstigen PCIe 3.0 SSDs in synthetischen Benchmarks in der Praxis häufig nicht ausspielen können und kaum einen spürbaren Unterschied machen.

Aufgrund des 1-Kanal Speicherinterfaces und der Verwendung von nur einem DDR4-3200 Arbeitsspeichermoduls liegt die theoretische Speicherbandbreite bei nur 25,6 GB/s. Gemessen habe ich im AIDA64 Benchmark netto 22-23 GB/s. Für ein NAS sollte dies in den meisten Anwendungsgebieten keinen Flaschenhals bedeuten. Ein moderner Intel Core i Prozessor der 13. Generation kommt mit DDR5-5600 Dual-Channel Speicher auf ca. 85 GB/s netto.

Die passive Kühllösung des Prozessors funktioniert einwandfrei und schafft es auch unter 30 minütiger Cinebench R23 Mehrkern-Dauerlast den Prozessor im normalen Temperaturfenster zu halten. Der Prozessor nimmt dauerhaft 10 Watt auf und das kann der passive Kühlkörper auch abführen.

Der Kühlkörper wird dabei mit bis zu 81 °C (ohne Gehäuse) ziemlich warm, die maximale Kerntemperatur des Intel N100 Prozessors lag bei 95°C. Wohlgemerkt wir reden hier von Dauerlast über 30 und mehr Minuten. Für den normalen Usecase in einem NAS sehe ich absolut kein Problem mit der passiven Kühlung.

Die integrierte Grafik in Form der Intel UHD Graphics (Alder Lake N) mit 24 Ausführungseinheiten und 192 Textur-Shadern ist zwar deutlich schneller als noch im Vorgänger, ist aber im Gesamtergebnis immer noch sehr leistungsarm.

In den Benchmarks schlägt sich der Intel Prozessor N100 wie erwartet, denn er handelt sich wie eingangs beschrieben um vier E-Kerne "Alder Lake" aus Intels Core i Serie.


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Eigenschaft | Wert | Bemerkungen |
Standby | 2,2W | |
Leerlauf | 10,4W | Windows 11 |
Maximale Last | 28,5W |
Insgesamt hat sich der Energieverbrauch im Vergleich zum Vorgänger, dem ASRock J5040-ITX, kaum verändert. In unserem Test zum Vorgängermainboard hatten wir einen Verbrauch im Leerlauf (Windows 10 Desktop) von 8,6 Watt gemessen. Das Mainboard hatten wir mit einer PicoPSU-90 und einem externen 12V Netzteil betrieben.
Das ASRock N100DC-ITX genehmigt sich mit 10,4 Watt im Windows 11 Leerlauf zwar 2 Watt mehr. Unter voller Last liegt der Energieverbrauch aber mit 28,5 Watt exakt auf dem Niveau des Vorgängers. Die CPU-Leistung ist gleichzeitig um 35 bis 45 Prozent gestiegen, die Effizienz ist also erwartungsgemäß deutlich besser als beim Vorgänger.
Unter OpenMediaVault war der Energieverbrauch im Leerlauf mit 11,2 Watt etwas höher als unter Windows 11 mit 10,4 Watt. Mit dem Energiespartool powertop lässt sich der Energieverbrauch von 11,2 auf 10,9 Watt minimal absenken. Powertop lässt sich über die Kommandozeile (SSH) wie folgt installieren:
sudo apt-get install powertop sudo powertop --auto-tune
Ich vermute, dass auch der deutlich größere Cache des Intel N100 Prozessors einen noch geringeren Energieverbrauch verhindert. Trotzdem finde ich gerade den Verbrauch im Leerlauf (Idle) enttäuschend, ich hatte vor dem Test mit 6-8 Watt gerechnet. Das wäre eine Verbrauchsreduzierung im Vergleich zum Vorgänger. Das Gegenteil ist leider der Fall. Mit einem 12 V Netzteil (siehe Netzteilvorstellung weiter oben) lässt sich der Energieverbrauch um 1 Watt reduzieren. Da ASRock aber explizit ein 19 V Netzteil empfiehlt, bewerte ich den Energieverbrauch eben auch mit einem 19 V Netzteil.
Windows 11 hatte ich auf eine 250GB Samsung 960 EVO M.2 SSD installiert und zuerst vermutet, dass der höhere Verbrauch im Leerlauf eventuell durch die M.2 SSD verursacht wurde (der Vorgänger hatte keinen M.2 Slot). Nachdem ich OpenMediaVault getestet hatte (installiert auf einen USB-Stick) hat sich dieser Verdacht aber nicht bestätigt. Der Verbrauch liegt auch ohne M.2 SSD in diesem Rahmen.
Ein kleiner Hinweis am Ende: das Mainboard wird in diesem Test von einem 90 Watt Netzteil mit Energie versorgt, so wie ASRock es empfiehlt. Damit wird die Anzahl an Datenfestplatten durch die Anlaufströme allerdings limitiert und zwar in der Theorie auf 2-3 Datenfestplatten.
Ich weiß das viele unserer Besucher in der Vergangenheit auch problemlos über Jahre 4 Datenfestplatten an einem 90 W Netzteil betrieben haben. Der Grund ist, dass die Netzteile immer etwas Puffer haben und die Anlaufströme nur sehr kurz auftreten. Das sollte und muss jeder selbst entscheiden, im schlimmsten Fall wird das System einfach ausgehen weil sich das Netzteil temporär durch den Überstromschutz ausschaltet. Ist mir allerdings noch nicht passiert und habe davon hier auch noch nicht gelesen. Zu den Vorgängermodellen mit PicoPSU-90 gibt es bei uns hunderte Kommentare anderer Besucher.

Wer mehr als 3-4 Festplatten verwenden möchte, dem würde ich Stand heute ein anderes Mainboard empfehlen. Ich habe bei ASRock angefragt ob ein stärkeres Netzteil sinnvoll ist bzw. wie viel Energie der SATA-Power Anschluss des Mainboards überhaupt abgeben darf. Leider habe ich bisher keine Rückmeldung aus Taiwan bekommen, so dass ich die Antwort später nachtragen muss. Bis dahin würde ich mit dem ASRock N100DC-ITX maximal ein NAS mit 4 Datenfestplatten bauen.


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Eigenschaft | Wert | Bemerkungen |
Produkt | ASRock N100DC-ITX | |
Prozessor | Intel N100 Prozessor | auf dem Mainboard verbaut |
Arbeitsspeicher | Crucial DDR4-3200, 16GB (CT16G4DFRA32A) | |
Arbeitsspeicher (Alternativ) | Crucial DDR4-3200, 32GB (CT32G4DFD832A) | |
Netzteil | Leicke NT03317 19V 90W | |
Gehäuse | Sharkoon QB One | 2x 3,5 Zoll HDD |
Gehäuse (Alternativ) | Jonsbo N2 | 5x 3,5 Zoll HDD Hot-Swap |
Datenfestplatte | Toshiba N300 - 14 TB | |
Datenfestplatte (Alternativ) | WD Red Plus - 14 TB |
Fazit
Bei der finalen Bewertung des ASRock N100DC-ITX bin ich etwas hin und hergerissen. Der etwas höhere Energieverbrauch im Leerlauf hat mich negativ überrascht. Warum das System mehr Energie benötigt obwohl der Prozessor auf bis zu 400 MHz heruntertaktet und zudem einer neueren Fertigungstechnologie entspringt, erschließt sich mir nicht.
Positiv ist die deutlich gestiegene CPU-Leistung und auch die Effizienz unter Last ist doch ein ganzes Stück besser. Auch die iGPU ist schneller und unterstützt den AV1-Videocodec. Das der Intel Processor N100 nur noch Arbeitsspeicher über einen einzelnen Kanal anbinden kann ist enttäuschend. Ich habe dadurch allerdings in der Praxis keine Nachteile feststellen können.
Einer der größten Pluspunkte ist für mich der M.2 Slot, den man entweder für den Systemdatenträger oder auch für eine schnelle Cache-SSD nutzen könnte. Auch Erweiterungskarten wie ein M.2 5-Port SATA Adapter würden passen.
Für kleine NAS-Systeme mit 2 bis maximal 4 Datenfestplatten kann ich das Mainboard empfehlen und würde das neuere Mainboard auch dem Vorgängermodell ASRock J5040-ITX, welches immer noch verfügbar ist, vorziehen. Wer ein NAS mit mehr als 4 Datenfestplatten bauen möchte, dem würde ich ein Mainboard mit normaler ATX-Stromversorgung empfehlen.
Ein System welches mit einem externen Netzteil mit Energie versorgt wird, hat nur bei geringeren Verbräuchen einen Vorteil gegenüber einem ATX-Netzteil. Je größer das NAS bzw. je mehr Datenfestplatten man nutzt, desto geringer ist der Vorteil eines externen Netzteils.
Alternativ haben wir auch das ASUS PRIME N100I-D D4 getestet, welches ebenfalls ein Mini-ITX Mainboard mit Intel N100 Prozessor ist. Bei der Stromversorgung geht ASUS einen anderen Weg und auch der Prozessor ist anders konfiguriert.
Positiv | Negativ |
Aktueller Intel Prozessor | Nur 2 SATA Ports |
Integrierter DC-Eingang | Nur ein SATA Power Anschluss |
Passive CPU-Kühlung | Nur 1 Arbeitsspeichermodul |
M.2 Slot (2280) | weiterhin nur 1 Gbit/s LAN |
iGPU mit AV1-Unterstützung |
Hinweis: wie immer haben wir die Hardware für diesen Test selbst finanziert und arbeiten nicht mit einem Hersteller zusammen. Wir lassen uns nicht beeinflussen und geben hier unsere freie Meinung wieder. Wenn ihr das unterstützen möchtet, könnt ihr das durch einen Kauf über einen unser grünen Affiliate-Links tun.
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Kommentare (7)

Stefan (Team)

@Flo: ja das würde sicherlich gut gehen. Ich habe gerade das ASUS Prime N100I-D D4-CSM gekauft. Das hat einen ATX-Anschluss. Test kommt in den nächsten Wochen.

Flo

Danke für den informativen und hilfreichen Test.
Ich überlege gerade, für Freunde ein NAS auf Basis des N100 zusammenzustellen. Mein Favorit wäre allerdings das Asrock N100m. Das hat einen ATX Stromanschluss und daher keine Limitierung auf 90 W. Für mich wichtig, weil ich vermute, dass in Zukunft mehr als vier Platten dran hängen werden. Als OS soll unraid oder Openmediavault zum Einsatz kommen.
Ich überlege gerade, für Freunde ein NAS auf Basis des N100 zusammenzustellen. Mein Favorit wäre allerdings das Asrock N100m. Das hat einen ATX Stromanschluss und daher keine Limitierung auf 90 W. Für mich wichtig, weil ich vermute, dass in Zukunft mehr als vier Platten dran hängen werden. Als OS soll unraid oder Openmediavault zum Einsatz kommen.

Stefan (Team)

Ja als Upgrade gebe ich dir recht.

Udo

Toller Test.
Wäre schön, wenn Asrock noch ein besseres Board mit N200 oder N300 bringt.
Etwas mehr Anschlüsse, schnelleres LAN und noch etwas mehr CPU Power könnten nicht schaden.
Mir persönlich ist der Lestungsunterschied zum j5040 einfach zu gering als Upgrade.
Wäre schön, wenn Asrock noch ein besseres Board mit N200 oder N300 bringt.
Etwas mehr Anschlüsse, schnelleres LAN und noch etwas mehr CPU Power könnten nicht schaden.
Mir persönlich ist der Lestungsunterschied zum j5040 einfach zu gering als Upgrade.

Stefan (Team)

@Marcel: ja Du hast recht. 100% rund wirkt das nicht. Aber im Vergleich zum ASRock J5040-ITX würde ich es trotzdem vorziehen.

Marcel

Danke für den ausführlichen Test! Das Board selber ist eher durchwachsen. Die Max. 4 Datenfestplatten und power ineffizient im idle sind etwas enttäuschend.

Davidundon

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